Perfektionismus als Führungskraft: Wie du gesünder mit deinem inneren Antreiber umgehst

Lennart Jansen
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Leadership

Als Führungskraft möchtest du in deinem Job vermutlich immer Höchstleistungen vollbringen. Doch wenn du versuchst, Fehler um jeden Preis zu vermeiden und alles zu 100% perfekt zu machen, kann das zu übermäßigem Stress führen. In diesem Beitrag erfährst du daher, wie du einen gesünderen Umgang mit deinem inneren Perfektionisten findest.

Was ist ungesunder Perfektionismus?

Ungesunder Perfektionismus führt dazu, dass du denkst, keine Fehler machen zu dürfen. Fehler sind für dich also ein Zeichen von Schwäche und wenn dir mal einer unterläuft, schämst du dich vielleicht sogar. Dies kann auch dazu führen, dass du deinen eigenen Selbstwert von möglichen Fehlern abhängig machst und du immer mehr Angst hast, welche zu machen. Doch diese Angewohnheit lässt dich nur noch unproduktiver werden.

Gesunden Perfektionismus erreichen

Die folgenden Fragestellungen können dir dabei helfen, deinen bisherigen Gedankengängen zu hinterfragen, neu zu sortieren und so einen gesünderen Umgang mit deinen inneren Antreibern zu finden:

  • Wer bestimmt, dass ich keine Fehler machen darf?
  • Was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn mir ein Fehler unterläuft?
  • Was kann ich aus den Fehlern lernen?
  • Welchen Einfluss hat eine Denkweise wie „Ich darf keine Fehler machen, sonst bin ich ein schlechter bzw. wertloser Mensch" auf mich und meine Leistung?
  • Woran lässt sich der Wert eines Menschen messen? Bin ich als Mensch weniger wert, wenn mir Fehler unterlaufen?

Positive Glaubenssätze bilden

Aus deinen Antworten auf diese Fragen kannst du Erkenntnisse ziehen, die dir in Zukunft helfen, konstruktiver mit deinen übermäßig perfektionistischen Zügen umzugehen. Solche Erkenntnisse könnten zum Beispiel die Folgenden sein:

  • Ich darf Fehler machen und aus ihnen lernen.
  • Ich gebe mein Bestes und das ist gut genug.
  • Mein Wert als Mensch definiert sich nicht nur an meiner Leistung, sondern zum Beispiel auch daran, ob ich hilfsbereit gegenüber anderen bin.

Solche positiven Glaubenssätze werden auch Erlauber genannt. Mit ihnen kannst du die negativen Antreiber-Glaubenssätze umkehren und so zu mehr Zufriedenheit finden.

Positive Glaubenssätze nutzen

Um nachhaltig besser mit deinem Perfektionismus umzugehen, solltest du deine persönlichen Erlauber-Sätze im Alltag stärken. Gerade in schwierigen oder stressigen Situationen werden Erlauber von den eigenen inneren Antreibern übertönt. Deine Aufgabe besteht deshalb darin, deinen Erlaubern im Alltag immer wieder Gehör zu verschaffen.

Um das effektiv zu schaffen, ist es hilfreich, wenn du dir bewusst darüber wirst, in welchen Situationen deine Antreiber besonders präsent sind. Welche Hinweise auf innere Antreiber findest du in deinen Gedanken? Denn nur, wenn wir uns selbstreflektiert und kritisch mit unseren Antreibern auseinandersetzen, können wir sie Schritt für Schritt durch neues Verhalten ersetzen. Hierfür kann es auch hilfreich sein, eine Woche lang eine Strichliste zu führen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie häufig dir die Antreiber im Alltag begegnen. Anschließend kannst du dir einen Zettel und einen Stift nehmen und eigene Erlauber-Sätze für dich formulieren. Sorge dann dafür, dass du sie im Alltag häufig siehst. Nutze zum Beispiel eine Erinnerungsfunktion deines Kalenders oder Smartphones, um dir die Erlauber regelmäßig durchzulesen und dich so an sie zu erinnern, oder sage sie dir auf, wenn du dich wieder wegen deines Antreibers gestresst fühlst.

Als Führungskraft ist es wichtig, Ziele und Aufgaben effektiv zu erledigen. Doch ein übermäßiger Perfektionismus kann dazu führen, dass man sich selbst unter Druck setzt und unproduktiver wird. Um gesund mit deinem inneren Antreiber umzugehen, ist es wichtig, positive Glaubenssätze zu bilden und zu nutzen. Durch eine selbstreflektierte und kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Antreibern kannst du negative Glaubenssätze durch positive Erlauber-Sätze ersetzen.


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